Antrag der FDP-SPD Fraktion - Rad-Verbot für Alte Bergstraße und Hauptplatz!
Stellungnahme des ADFC zum Antrag der Landsberger FDP-SPD Fraktion, die „Alte Bergstraße“ für Radfahrer bergab zu sperre
Stellungnahme des ADFC zum Antrag der Landsberger FDP-SPD Fraktion, die „Alte Bergstraße“ für Radfahrer bergab zu sperren.
Es ist kaum zu glauben, die Stadt Landsberg ist gerade dabei, ein Fuß- und Radwegekonzept zu entwickeln, das die Bedingungen für den nichtmotorisierten Verkehr verbessern soll, da kommt ein Antrag mitten aus dem Stadtrat, eine wichtige Ost-West Verbindung für Radfahrer zu kappen.
Die „Alte Bergstraße“ ist neben der Neuen Bergstraße die einzige fahrradtaugliche Verbindung vom Osten , zum Bahnhof und dem Landsberger Westen für die vielen Menschen, die im Landsberger Osten wohnen.
Die absolute Mehrheit der Radfahrer sind vernünftige Radfahrer, die im Alltag ein umweltfreundliches Verkehrsmittel benutzen. Die Darstellung daß Radfahrer Raser sind diskreditiert die Verkehrsteilnehmer, die auf ein umweltfreundliches Verkehrsmittel setzen.
Fahrräder sind heute wesentlich sicherer als in früheren Zeiten, sie verfügen auch über gute und sichere Bremsen.
Was machen all die Radfahrer bei einem Verbot, die im direkten Umfeld der „Alten Bergstraße wohnen? Fahrrad schieben, oder doch gleich mit dem Auto in die Stadt fahren?
Darf eine Stadt eigentlich das Radfahren verbieten, nur weil es sich um eine vermeintlich gefährliche Gefällsstrecke handelt und ein Unfall passieren könnte? Und werden Straßen gesperrt, weil einige Autofahrer unangemessen schnell fahren?
Die Angabe von einem Gefälle von 18% ist auch sehr fragwürdig. Vielleicht sollte man doch mal nachmessen. Von der Einmündung Hofgraben bis zum Schmalzturm sind es genau 300 m. Die Höhendifferenz beträgt hier 33 m. (Gemessen im Bayernatlas). Das entspricht einem mittl. Gefälle von lediglich 11%
Was sagt laut LT die Polizei: Bisher hat es keine Beschwerden über bergab rasende Radfahrer gegeben. In zweieinhalb Jahren gab es 2 Fahrradunfälle ohne Fremdbeteiligung. Solche Fahrradunfälle ohne Fremdbeteiligung gibt es immer wieder im gesamten Stadtgebiet, sei es durch Unachtsamkeit, fahren über Randsteine oder ähnlichem.
Wir möchten die Stadträte fragen: Ist dieser Antrag der FDP/SPD Fraktion der richtige Einstieg in ein gutes Fuß- und Radwegekonzept für Landsberg?
Unsere Meinung: Radfahren zu verbieten wäre eine Rückwärts-Politik – nach dem Motto: Die Straßen gehören dem Auto!
Hier auch einige Argumente und Meinungen von Bürgern im Osten von Landsberg, die uns erreicht haben.
- Wir schicken unsere Kinder absichtlich morgens nicht per Rad über die gefährliche Neue Bergstraße in die Schule, sondern über die sichere Alte Bergstraße.
- Gefahr geht nicht nur von Radlern, sondern auch von Autofahrern aus: Die Alte Bergstraße wird von Autos trotz Verbot regelmäßig als Abkürzung zu Hauptplatz und Schlossergasse genutzt. Das Parkverbot im unteren Bereich wird oft nicht
- eingehalten, konsequent parken Autos den viel zu schmalen Gehsteig zu und zwingen Fußgänger zum Ausweichen auf die Straße.
- Es ist der falsche Antrag zur falschen Zeit: Innenstädte vom Autoverkehr entlasten, klimafreundliche Mobilität vorantreiben, Alternativen zum Pkw-Individualverkehr finden - das ist auch in Landsberg das erklärte Ziel. Dafür wurde gerade viel Geld ausgegeben und ein schöner neuer Lechsteg gebaut. Mit der Sperrung einer zentralen Fahrradachse würde dies ad absurdum geführt .
Wir hoffen sehr, dass am Mittwoch im Stadtrat dieser Antrag klar abgelehnt wird.
ADFC Kreisverband Landsberg e.V.