Fahrradfahren in Landsberg: unsicher, unbequem und konfliktreich
Die Ergebnisse des jüngsten ADFC-Fahrradklima-Tests liegen vor. Die bauliche Radinfrastruktur ist aus Sicht der Befragten unzureichend, Fortschritte in der Radverkehrsförderung seien kaum erkennbar. Es gibt aber auch einzelne positive Bewertungen.
Ergebnisse ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 liegen vor!
Die Ergebnisse des jüngsten ADFC-Fahrradklima-Tests liegen vor und machen deutlich: In Landsberg empfinden Radfahrende das Radeln als unsicher, unbequem und konfliktreich. Die bauliche Radinfrastruktur ist aus Sicht der Befragten unzureichend, Fortschritte in der Radverkehrsförderung seien kaum erkennbar. Es gibt jedoch auch einzelne positive Bewertungen.
Erschreckend gering ist laut ADFC-Klimatest 2024 offensichtlich das Sicherheitsgefühl. Neun von zehn Teilnehmenden, also 90 Prozent, empfinden die Radwege in Landsberg als zu schmal – das sei „einer der höchsten Werte bayernweit“, lässt der ADFC in seiner Auswertung wissen. Ein ernüchterndes Bild zeige sich auch beim Sicherheitsgefühl der Radfahrenden: 80 Prozent fühlten sich bei der Fortbewegung auf zwei Rädern unsicher und gaben zudem an, im Mischverkehr mit Autos auf der Fahrbahn bedrängt und behindert zu werden – Konflikte mit Autofahrenden seien an der Tagesordnung. Als „unzureichend“ werde auch die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen empfunden.
Nicht radlfreundlich
Kritisch wird die Führung des Radverkehrs an Baustellen bewertet: 80 Prozent der Befragten gaben an, dort regelmäßig absteigen oder schieben zu müssen. Und 71 Prozent empfinden die Ampelschaltungen als „nicht auf den Radverkehr abgestimmt“.
Immerhin: Die Innenstadt ist laut mehr als der Hälfte der Befragten gut mit dem Fahrrad erreichbar. Auch die Wegweisung sowie die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrende werden überwiegend positiv bewertet.
Dass sie meistens zu eng von Autos überholt werden, finden 78 Prozent der Befragten. In der Linkskurve der Neuen Bergstraße und an der Querungshilfe nach der Einfahrt Hofgraben ist dieses Problem allgegenwärtig. Wenig überraschend ist somit die Tatsache, dass 77 Prozent der Befragen finden, dass sich in Landsberg keiner wirklich um mehr Verkehrssicherheit, insbesondere für Radfahrende und Fußgänger kümmert.
Früher kontaktieren
Die vom ADFC im jüngsten Klimatest aufgezeigten Mängel in Landsberg ließen sich durchaus beseitigen, doch dafür bedarf es des Willens und der Durchsetzungskraft. ADFC-Kreisvorsitzender Bernd Meckel würde dafür gerne öfter das detaillierte Fachwissen seiner Kollegen in die kommunale Infrastrukturplanung einfließen lassen. Mit Blick aufs Rathaus meint er: „Dafür müsste der ADFC von der Stadtverwaltung allerdings in Zukunft deutlich früher zu den ersten Gesprächen geladen werden.“
Mit einer Gesamtnote der Fahrradsituation von 4,16 belegt Landsberg deutschlandweit Platz 311 von 429 in der Kategorie 20.000 bis 50.000 Einwohner. Im bayernweiten Vergleich liegt die Lechstadt in ihrer Kategorie auf Platz 36 von 49.
Kreisbote Von: Toni Schwaiger