FahrSicherheitsTraining für die Lebenshilfe Landsberg

 

Der ADFC Landsberg erhielt die Anfrage der Lebenshilfe Landsberg, ob es unter Umständen möglich sei, das neugeschaffene Angebot des FahrSicherheitsTrainings (FaSi) für Radfahrer auch für die Bewohner der Wohnheime der Lebenshilfe durchzuführen.

 

Das Training war zwar auch etwas anstrengend, aber es hat allen großen Spaß gemach!

Im Juni dieses Jahres erhielt der ADFC Landsberg die Anfrage der Lebenshilfe Landsberg, ob es unter Umständen möglich sei, das neugeschaffene Angebot des FahrSicherheitsTrainings (FaSi) für Radfahrer auch für die Bewohner der Wohnheime der Lebenshilfe durchzuführen. Die anfänglichen Fragen der Trainer nach dem fahrerischen Können der betreffenden Radler wurden durch die Betreuer damit beantwortet, dass die meisten Bewohner üblicherweise ihr Fahrrad für die Wege zur Arbeitsstelle benutzen. Diese Wege zur Arbeit und natürlich auch für Freizeitausflüge sollten durch FaSi sicherer gestaltet werden.

Nach dieser Klärung der Ausgangslage waren die FaSi-Trainer des ADFC gerne bereit, einen Sondertermin für die Lebenshilfe am 4. September zu buchen.

Am ersten Sonntag im September war es dann bei schönstem Radelwetter endlich soweit: Bereits um 13:35 Uhr trafen die ersten angemeldeten Radfahrer*innen aus dem Wohnheim 7 mit ihrer Betreuerin Christiane Stolfig-Zapf auf dem Trainingsgelände ein, um den Start ab 14 Uhr nicht zu verpassen. Wenige Minuten später erreichten dann auch die Bewohner der Wohnheime 2, 5 und 8 und deren Betreuer die Waizinger Wiese. Alle 12 angemeldeten Teilnehmer waren tatsächlich erschienen (was bisher leider selten war), erhielten ihr Namensschild und bezahlten ihren Kursbeitrag zum Sonderpreis.

Die Gruppe wurde durch die 3 Trainer Bernd, Karl und Rolf begrüßt. Dann ging es auch schon los mit der Überprüfung der Fahrräder und der Ausrüstung. Alle Fahrräder waren (nahezu) verkehrssicher: Bei einem Rad musste die Bremse nachgestellt werden und bei etlichen Rädern war etwas zu wenig Luft in den Reifen. Die wurden dann schnell von Bernd mit dem Akkukompressor auf 3 bar aufgepumpt, was die technisch interessierten Teilnehmer sehr beeindruckte!

Alle Teilnehmer trugen einen Fahrradhelm. Das richtige Einstellen und Aufsetzen wurde gemeinsam geübt. Danach passte bei jedem genau 1 Finger unter den Kinngurt, damit sich keiner bei den nächsten Übungen eingeengt fühlte.

Rolf führte die richtige Sitzposition beim normalen Radfahren mit Betätigen der Pedale und beim Rollen (ohne Pedalbetätigung) vor. Danach wurde das „schulmäßige“ Aufsteigen und Absteigen gezeigt und auf den ersten Proberunden mit „gedachten“ Ampeln (hier wird nur gestoppt) und Briefkästen (hier wird das Rad richtig abgestellt) trainiert.

Nach den ersten Trainingsrunden führte die Gruppe zur Entspannung einige Gleichgewichtsübungen ohne Rad durch, bevor es dann wieder mit den Rädern durch die nur 40 cm enge Seilgasse ging. Anschließend wurde das einhändige Fahren zum Anzeigen von Fahrtrichtungsänderung nach links oder rechts geübt.

Das Thema „Bremsen“ wurde von Bernd vorgestellt. Die Teilnehmer erprobten zuerst im Schieben und dann im Fahren die Unterschiede von Vorderrad- und Hinterradbremse. Sie lernten dabei, wie wichtig es ist, die Vorderradbremse nicht allein und nicht zu fest anzuziehen, damit keiner „aus Versehen“ über den Lenker absteigt. Am besten bremst das Rad, wenn beide Bremsen zusammen mit mittlerer Kraft angezogen werden.

Alle Fahrräder auf dem Trainingsgelände hatten entweder eine Kettenschaltung oder Nabenschaltung. Bernd zeigte, dass es eine gute Wahl für den zu schaltenden Gang ist, wenn beim Sprechen der Zahl „21“ der Fuß 1 Pedalumdrehung macht. Das gilt auch für Pedelecs mit Akku und Elektromotor.

Das Schalten durch möglichst alle Gänge der Räder wurde dann bei mehreren Platzrunden praktisch ausprobiert.

Ein ganz wichtiger Übungspunkt wurde von Rolf vorgestellt: Das Abbiegen nach Links. Auf dem Übungskurs wurden mit den Markierungshütchen die Punkte gekennzeichnet, an denen „Umschauen – Handzeichen – Umschauen“ (merke: UHU) wichtig sind. Zur guten Übung gehörte dann für die Teilnehmer, beim ersten Umschauen (mit Blick auf Bernd) laut zu sagen, welche Farbe das von Bernd gezeigte Markierungshütchen hatte, dann das Handzeichen nach links zu machen und nach dem zweiten Umschauen links abzubiegen. Das war nicht ganz einfach und hat auch noch nicht bei jedem perfekt geklappt. Aber wie für jede Übung gilt auch hier: Übung macht den Meister. Auf geeigneten verkehrsruhigen Plätzen können alle Übungen auch später wiederholt werden. Straßenkreide als Hilfsmittel reicht da schon aus.

Beim ADFC Verkehrsquiz stellte Bernd auf 14 Tafeln Fragen zum richtigen Verhalten von Radfahrern im Straßenverkehr und war sehr erstaunt darüber, wie viele richtige Antworten von den Teilnehmer*innen kamen.

Den Abschluss der praktischen Übungen stellte Karl mit dem „Kurven-Parcours“ vor. Hierbei musste eine enge Kurve, eine Slalomstrecke und eine „Achterbahn“ mit dem Rad durchfahren werden, was ziemlich schwierig war. Hierbei wurde gelernt, die Kurven von außen anzufahren, dahin zu gucken, wohin man fahren will und die Schulter genauso zu drehen wie den Lenker. Wer das beherrscht, der kommt auch fehlerfrei durch die „Achterbahn“.

Nach 3 Stunden anregendem Training war es dann geschafft. Alle (Trainer, Teilnehmer*innen und Betreuer) haben dazugelernt, der eine mehr, der andere weniger – aber alle etwas. Das Training war zwar auch etwas anstrengend, aber es hat allen großen Spaß gemacht, wie auf dem Bild nach Verteilen der Teilnahme-urkunden unschwer zu erkennen ist. Auch den 3 Trainern Bernd, Rolf und Karl (im Vordergrund von links nach rechts) war zum Kursende klar anzumerken, dass ihnen dieser Sonntagnachmittag gut gefallen hat.

In Zukunft wird der ADFC Landsberg gerne wieder FaSi für Sondergruppen anbieten. Die Kontaktaufnahme erfolgt am einfachsten unter der E-Mail-Adresse: kontakt [at] adfc-landsberg.de

Weitere Informationen zum ADFC Fahrsicherheitstraining findet ihr hier:
www.landsberg-am-lech.adfc.de

Bernd Meckel
Fahrsicherheitstrainer

ADFC Landsberg e.V.
Postfach 101236 
86882 Landsberg  am Lech

 


https://landsberg-am-lech.adfc.de/artikel/fahrsicherheitstraining-fuer-die-lebenshilfe-landsberg

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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