ADFC-Fahrradklima-Test 2022: Die Ergebnisse im Überblick

 

Der ADFC-Fahrradklima-Test zeigt Probleme beim Radverkehr in Landsberg auf. Vier von fünf Radfahrenden fühlen sich in Landsberg nicht sicher. 2022 bewerteten 102 Menschen das Fahrradklima in Landsberg, deutschlandweit waren es rund 245.000.

 

ADFC-Fahrradklima-Test zeigt Probleme beim Radverkehr in Landsberg auf.

Die Ergebnisse für die Stadt Landsberg zeigen Aufholbedarf: 74 Prozent wünschen sich mehr sichtbare Förderung des Radverkehrs, 66 Prozent sind unzufrieden mit der Falschparkerkontrolle auf Radwegen und 65 Prozent bemängeln, dass die Ampelschaltungen nicht gut auf Radfahrende abgestimmt sind.

82 Prozent der Radfahrenden in Landsberg fühlen sich gefährdet. Dies zeigen die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) heute veröffentlicht hat. 87 Prozent geben zudem an, dass die Radwege zu schmal sind und 83 Prozent der Radfahrenden in Landsberg fühlen sich beim Fahren im Mischverkehr mit Pkw behindert und bedrängt. Auch die Oberfläche der Radwege wird von 76 Prozent der Befragten bemängelt und 82 Prozent kritisieren, dass sicheres Fahren auf Radwegen und Radfahrstreifen nicht möglich ist.

Wenig Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer*in

70 Prozent der Befragten geben an, als Radfahrer im Straßenverkehr nicht ernst genommen zu werden. Außerdem kommt es laut 76 Prozent häufig zu Konflikten zwischen Auto- und Radfahrenden. Vielen Hindernissen auf Radwegen und Radfahrstreifen begegnen 64 Prozent. 83 Prozent der Befragten geben an, dass Radfahrende an Baustellen oft zum Absteigen und Schieben gezwungen werden.

Wunsch nach öffentlichen Leihfahrrädern

71 Prozent der Teilnehmenden bemängelt, dass es keine Möglichkeit gibt, in Landsberg öffentliche Leihfahrräder zu mieten. Auch die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich laut 67 Prozent schwierig und ist teuer. Positiv bewerten 63 Prozent die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Fahrrad. 60 Prozent sind zufrieden mit der Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr.

Radparken am Bahnhof für Pendler*innen nicht sicher

Über die Hälfte (55 Prozent) der befragten Landsbergerinnen und Landsberger bemängelt das Fahrradparken an Bahnhöfen im Landsberger Umland: Sie geben an, Radpendler können ihr Rad am nächstgelegenen Bahnhof nicht sicher, wettergeschützt und komfortabel abstellen. 54 Prozent fühlen sich als Radfahrer auf dem Weg in Nachbarorte vor Unfällen nicht sicher.

Gesamtbewertung der Fahrradsituation von 4,17 belegt Landsberg deutschlandweit Platz 312

Mit einer Gesamtbewertung der Fahrradsituation von 4,17 belegt Landsberg deutschlandweit Platz 312 von 447 in der Kategorie 20.000 – 50.000 Einwohner. Im bayernweiten Vergleich liegt Landsberg in seiner Kategorie auf Platz 33 von 47.

Bundes- und bayernweit bleibt das Fahrradklima weiterhin unbefriedigend und wird von den Befragten im Durchschnitt mit 3,8 bewertet. In Bayern sind 164 Städte und Gemeinden in die Wertung gekommen, 2020 waren es 167.

Fazit des Fahrradklimatest für Landsberg: Für den ADFC ist noch viel Arbeit zu leisten

Der erweiterte „Arbeitskreis Radverkehr“ trifft sich am 3. Mai zu seiner ersten Sitzung des Jahres, bei der dann die wichtigsten Themen für die geplanten Abstimmungsgespräche mit der Stadt und dem Landratsamt festgelegt werden. Packen wir es an, es gibt noch viel zu tun.

Hintergrund

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Umfrage zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Die Erhebung umfasst 27 Fragen. Bei der aktuellen Befragung wurden außerdem 5 Zusatzfragen zur Fahrrad-Situation im ländlichen Raum gestellt. Zwischen September und November 2022 konnten Radfahrer ihre Meinung zum Fahrradklima in ihrer Stadt abgeben. 2022 bewerteten 102 Menschen das Fahrradklima in Landsberg, deutschlandweit waren es rund 245.000.

 


https://landsberg-am-lech.adfc.de/artikel/adfc-fahrradklima-test-2022-ist-beendet-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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